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Sachgebiet: Immobilienmakler

544 Entscheidungen insgesamt




Online seit 2013

IBRRS 2013, 4035
Mit Beitrag
ImmobilienImmobilien
Kaufvertrag: Arglistige Täuschung durch Angaben ins Blaue hinein

OLG Brandenburg, Urteil vom 20.06.2013 - 5 U 50/12

1. Wenn ein Verkäufer eine Grundstückseigenschaft durch einen Makler besonders herausstellen lässt, muss er sich hierfür eine gesicherte Erkenntnisgrundlage verschaffen.

2. Von einem einzelnen "Eulenschild" kann nicht zuverlässig auf den Grenzverlauf eines Naturschutzgebiets geschlossen werden.

3. Ein Verkäufer, der lediglich auf Grundlage eines einzelnen Schildes Angaben zur Lage des Grundstücks in Bezug auf das Naturschutzgebiet macht, gibt Erklärungen ins Blaue hinein ab, wenn er nicht offenlegt, sich insoweit nicht näher erkundigt zu haben.

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IBRRS 2013, 3592
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Makler muss notariellen Vertragsentwurf nicht bezahlen!

OLG Frankfurt, Beschluss vom 04.07.2013 - 20 W 273/12

Ein Makler will grundsätzlich die einen Vertragsschluss vorbereitenden Tätigkeiten nicht im eigenen Namen veranlassen. Daher kann ein Notar, der weiß, dass der Makler den beabsichtigten Vertrag nur vermitteln soll, nicht erwarten, dass der Makler für die Notarkosten haften will.

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IBRRS 2013, 3083
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Immoblienmakler - Provision: Mitursächliche Maklerleistung genügt!

OLG München, Urteil vom 17.04.2013 - 3 U 5060/12

1. Der Makler verdient seine Provision bereits dann, wenn seine Nachweis- und/oder Vermittlungsleistung für den Hauptvertragsschluss mitursächlich ist.

2. Ausreichend ist somit, wenn der Makler für den Verkäufer ein Inserat schaltet, auf das sich der Makler des Erwerbers meldet und unter Beteiligung des Verkäufermaklers ein Besichtigungstermin mit Verkäufer und Erwerber stattfindet. Damit hat er den Kontakt zwischen Verkäufer und Erwerber hergestellt.

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IBRRS 2013, 3008
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Maklervertrag: Widerruf bei Abschluss über Internetkontakte?

BVerfG, Beschluss vom 17.06.2013 - 1 BvR 2246/11

1. Grundsätzliche Bedeutung im Sinne des § 522 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 ZPO a.F. kommt einer Sache zu, wenn sie eine klärungsbedürftige und klärungsfähige Rechtsfrage aufwirft, die sich in einer unbestimmten Vielzahl weiterer Fälle stellen kann und deshalb das abstrakte Interesse der Allgemeinheit an der einheitlichen Entwicklung und Handhabung des Rechts berührt. Klärungsbedürftig sind Rechtsfragen, deren Beantwortung zweifelhaft ist oder zu denen unterschiedliche Auffassungen vertreten werden und die noch nicht oder nicht hinreichend höchstrichterlich geklärt sind.

2. Die Frage der Anwendbarkeit des § 312b BGB auf Maklerverträge stellt eine klärungsfähige Rechtsfrage dar. Sie ist entgegen der Ansicht des Oberlandesgerichts auch klärungsbedürftig, denn sie ist höchstrichterlich nicht entschieden und in der Literatur umstritten.

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IBRRS 2013, 2337
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Verhandlung über Preisnachlass ist keine Rechtsberatung!

OLG Bamberg, Beschluss vom 10.01.2013 - 6 U 60/12

1. Ein Maklervertrag, in dem sich der Makler verpflichtet, einen Preisnachlass zu vereinbaren, ist nicht wegen Verstoßes gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz nichtig, da das Verhandeln eines Preisnachlasses keine rechtliche Prüfung erfordert und vielmehr als Ergebnis des Verhandlungsgeschicks des Maklers anzusehen ist.

2. Die Vorbereitung eines Notartermins und die "Begleitung" von Verhandlungen mit Planungsbehörden und Fachfirmen sind keine Rechtsdienstleistungen.

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IBRRS 2013, 2313
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Verhandlung über Preisnachlass ist keine Rechtsberatung!

OLG Bamberg, Beschluss vom 07.02.2013 - 6 U 60/12

1. Ein Maklervertrag, in dem sich der Makler verpflichtet, einen Preisnachlass zu vereinbaren, ist nicht wegen Verstoßes gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz nichtig, da das Verhandeln eines Preisnachlasses keine rechtliche Prüfung erfordert und vielmehr als Ergebnis des Verhandlungsgeschicks des Maklers anzusehen ist.

2. Die Vorbereitung eines Notartermins und die "Begleitung" von Verhandlungen mit Planungsbehörden und Fachfirmen sind keine Rechtsdienstleistungen.

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IBRRS 2013, 2278
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Verhandlung über Preisnachlass ist keine Rechtsberatung!

LG Coburg, Urteil vom 30.10.2012 - 23 O 261/12

1. Ein Maklervertrag, in dem sich der Makler verpflichtet, einen Preisnachlass zu vereinbaren, ist nicht wegen Verstoßes gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz nichtig, da das Verhandeln eines Preisnachlasses keine rechtliche Prüfung erfordert und vielmehr als Ergebnis des Verhandlungsgeschicks des Maklers anzusehen ist.

2. Die Vorbereitung eines Notartermins und die "Begleitung" von Verhandlungen mit Planungsbehörden und Fachfirmen sind keine Rechtsdienstleistungen.

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IBRRS 2013, 2250
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Maklervertrag: Widerruf bei Abschluss über Internetkontakte!

LG Bochum, Urteil vom 09.03.2012 - 2 O 498/11

1. Das Einstellen des Exposés über die Internetplattform seitens des Maklers beinhaltet noch kein verbindliches Angebot i.S.d. § 145 BGB, sondern ist lediglich eine Aufforderung an den allgemeinen Verkehr, Angebote gegenüber der Klägerin abzugeben.

2. Mit einer anschließenden e-mail-Anfrage an den Makler, welche ausdrücklich auf das das Provisionsverlangen deutlich zum Ausdruck bringende Exposé Bezug nimmt, wird ein Angebot zum Abschluss eines Maklervertrags abgegeben.

3. Mit der Antwort-E-Mail des Maklers, in der die Zusendung der Anschrift und sonstiger objektbezogener Daten erfolgt, kommt dann der Maklervertrag zu Stande.

4. Ein solcher Maklervertrag kann wirksam nach §§ 312d Abs. 1, 355 BGB widerrufen werden.

5. Der Wert der Maklerleistung, die in diesem Fall gemäß § 346 BGB zurückgegeben werden muss, kann vom Gericht frei geschätzt werden (hier: 20% der ursprünglichen Provision).

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IBRRS 2013, 2163
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Widerruf eines Maklervertrags über das Internet?

LG Hamburg, Urteil vom 03.05.2012 - 307 O 42/12

1. Ein Maklervertrag unterfällt nicht dem Anwendungsbereich des Fernabsatzgesetzes, wenn er über Internetkontakte (Immoscout etc.) zu Stande kommt.

2. Zumindest bedeutet ein erklärter Widerruf nur den Wegfall der Provisionspflicht für Maklerleistungen, die nach Zugang des Widerrufs erbracht wurden.

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IBRRS 2013, 2001
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Wann kommt ein Maklervertrag zustande?

OLG Koblenz, Beschluss vom 13.05.2013 - 3 U 412/13

1. Ein Maklervertrag kann ausdrücklich oder stillschweigend zustande kommen (in Anknüpfung an BGH, Urteil vom 22.09.2005 - III ZR 393/04 - NJW 2005, 956; OLG Koblenz, Hinweisverfügung vom 13.03.2009 - 2 U 1348/08 - NJOZ 2010, 614).*)

2. Von einem konkludenten Zustandekommen eines Maklervertrages kann nicht ausgegangen werden, wenn der Vortrag des Maklers hinsichtlich der Art und Weise des vermeintlichen Zustandekommens wechselnd und widersprüchlich ist. Eine solche Situation liegt vor, wenn der Makler zunächst behauptet, der Interessent habe als vollmachtloser Vertreter im Namen eines Unternehmens gehandelt, dann vorträgt, seine eigene Maklercourtage sei davon abhängig, dass der Interessent selbst von dem anderen Unternehmen seine Maklercourtage bekomme, schließlich behauptet, das Versprechen der Maklercourtage sei ohne eine solche Bedingung erfolgt.*)

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IBRRS 2013, 1519
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Wann ist die Maklerprovision fällig?

OLG Koblenz, Beschluss vom 11.08.2011 - 2 U 1025/10

Ist die von einem zunächst beauftragten Makler entfaltete Nachweis- oder Vermittlungstätigkeit für den Abschluss des Hauptvertrages zwar nicht allein oder hauptsächlich, aber zumindest mit ursächlich geworden, so steht diesem ein Provisionsanspruch zu, auch wenn dem nachfolgenden Makler erst der Durchbruch zum Abschluss des Vertrages gelungen ist.*)

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IBRRS 2013, 1518
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Wann ist die Maklerprovision fällig?

OLG Koblenz, Beschluss vom 24.06.2011 - 2 U 1025/10

Ist die von einem zunächst beauftragten Makler entfaltete Nachweis- oder Vermittlungstätigkeit für den Abschluss des Hauptvertrages zwar nicht allein oder hauptsächlich, aber zumindest mit ursächlich geworden, so steht diesem ein Provisionsanspruch zu, auch wenn dem nachfolgenden Makler erst der Durchbruch zum Abschluss des Vertrages gelungen ist.*)

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IBRRS 2013, 1443
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Makler kann Courtage von billiger kaufendem Kunden verlangen!

OLG Hamm, Urteil vom 21.03.2013 - 18 U 133/12

1. Bei einem für den Maklerkunden preisgünstigeren Erwerb liegt in der Regel eine wirtschaftliche Gleichwertigkeit des nachgewiesenen mit dem zu Stande gekommenen Kaufvertrag vor.*)

2. Die Berufung des Maklerkunden in solchen Fällen auf eine fehlende Identität beider Verträge widerspricht regelmäßig dem Grundsatz von Treu und Glauben.*)

3. Die Vereinbarung einer erfolgsunabhängigen Maklerprovision in Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist nach § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB unwirksam.*)

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IBRRS 2013, 1389
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Erfolgsunabhängige Maklerprovision nur individuell vereinbar!

LG Koblenz, Urteil vom 17.09.2012 - 15 O 324/10

Macht ein Makler einen Anspruch auf Zahlung einer erfolgsunabhängigen Maklerprovision geltend, so kann dieser nicht in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, sondern ausschließlich im Rahmen eines Individualvertrags wirksam vereinbart werden.

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IBRRS 2013, 1371
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Gebäude mit Asbest belastet: Makler haftet!

OLG Koblenz, Urteil vom 16.11.2012 - 10 U 199/12

Täuscht ein Makler über Objekteigenschaften einer Immobilie, kommen sowohl Ansprüche gegen den Makler aus Deliktsrecht als auch aus einer Verletzung des geschlossenen Maklervertrags in Betracht. Beide Anspruchsgrundlagen sind jedoch nicht auf das positive Interesse, also Ersatz des Nichterfüllungsschadens gerichtet, sondern auf das negative Interesse.

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IBRRS 2013, 1368
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Gebäude mit Asbest belastet: Makler haftet!

LG Mainz, Urteil vom 13.01.2012 - 2 O 144/10

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IBRRS 2013, 1027
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Maklerprovision trotz Erwerbs bei Zwangsversteigerung?

LG Aachen, Urteil vom 13.12.2012 - 10 O 271/12

Erwirbt der Käufer nach der Inanspruchnahme von Maklerleistungen das Eigentum an der Immobilie nicht rechtsgeschäftlich, sondern im Wege der Zwangsversteigerung durch Hoheitsakt, schuldet er den vereinbarten Maklerlohn jedenfalls dann, wenn der geschlossene Maklervertrag auch für diesen Fall eine Provisionsabrede enthält.

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IBRRS 2013, 0012
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Selbständige notarielle Tätigkeit: Kann ein Makler Auftraggeber sein?

LG Wiesbaden, Beschluss vom 05.06.2012 - 4 OH 3/11

Aus der Sicht des verständig denkenden Notars, die nach den Rechtsgedanken der §§ 133, 164 Abs 1 Satz 2 BGB maßgeblich ist, wird ein Makler die Beurkundung eines Vertrages und damit die den Vertragsschluss vorbereitenden Tätigkeiten nicht im eigenen Namen veranlassen.*)

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Online seit 2012

IBRRS 2012, 4477
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Provision trotz Vorkenntnis?

LG Berlin, Urteil vom 30.05.2012 - 20 O 331/11

1. Auch im Falle einer Vorkenntnis kann die Lieferung zusätzlicher Informationen einen Maklerlohnanspruch auslösen; dies jedoch nur dann, wenn diese eine wesentliche Maklerleistung darstellt, welche für den Kunden den konkreten Anstoß bietet, sich um das ihm bereits bekannte Objekt zu kümmern.

2. Die Vorkenntnis eines Gesellschafters einer Immobilien-GbR ist auch den anderen Gesellschaftern zuzurechnen.

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IBRRS 2012, 4430
Mit Beitrag
ImmobilienImmobilien
Sind Maklergebühren in den Vertrag aufzunehmen?

OLG Hamm, Beschluss vom 21.08.2012 - 15 W 224/11

1. Im Fall der Ausübung eines Vorkaufsrechts wird der Erstkäufer von einer eigenen vertraglichen Provisionspflicht gegenüber dem Makler frei. Eine eigene Provisionspflicht des Verkäufers bleibt unberührt.*)

2. Eine von dem Urkundsnotar standardmäßig ohne besondere Belehrung in den Grundstückskaufvertrag aufgenommene Vereinbarung, durch die sich beide Vertragsparteien jeweils gesondert zur Zahlung einer Provision an den Makler verpflichten, kann nicht durch das Interesse der Vertragsparteien gerechtfertigt werden, im Fall der Ausübung des gemeindlichen Vorkaufsrechts nicht auf den Maklerkosten sitzen zu bleiben.*)

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IBRRS 2012, 4354
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Flächenangabe in Exposé nicht bindend: Keine Mietminderung!

AG Frankfurt/Main, Urteil vom 19.09.2012 - 33 C 3082/12

Die alleinige Angabe der Wohnfläche in einer Zeitungsannonce genügt für die Geltendmachung einer Mietminderung nicht, wenn im Mietvertrag kein Hinweis auf die Wohnungsgröße enthalten ist.

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IBRRS 2012, 4302
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Ehegatte kauft: Maklerprovision bei Umgehungsgeschäft!

OLG Frankfurt, Beschluss vom 04.06.2012 - 19 U 78/12

Für die konkludente Annahme eines Maklervertrags genügt die vollendete Inanspruchnahme von Nachweistätigkeiten des Maklers. Auf spätere "Fehler" bei der Abschlussmaklertätigkeit kommt es nicht an.

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IBRRS 2012, 4295
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Ehegatte kauft: Maklerprovision bei Umgehungsgeschäft!

OLG Frankfurt, Beschluss vom 11.07.2012 - 19 U 78/12

Für die konkludente Annahme eines Maklervertrags genügt die vollendete Inanspruchnahme von Nachweistätigkeiten des Maklers. Auf spätere "Fehler" bei der Abschlussmaklertätigkeit kommt es nicht an.

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IBRRS 2012, 3880
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Provision nur bei Namensnennung?

OLG München, Urteil vom 16.05.2012 - 20 U 245/12

1. Die dem Nachweismakler obliegende Maklerleistung besteht in dem "Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss eines Vertrages". Damit eine Mitteilung des Maklers an seinen Kunden gemeint, durch die dieser in die Lage versetzt wird, in konkrete Verhandlungen über den von ihm angestrebten Hauptvertrag einzutreten. Derartige Verhandlungen können nur eingeleitet werden, wenn der Maklerkunde erfährt, an wen er sich wegen des angestrebten Vertrages wenden muss. Grundsätzlich muss der Makler daher den Namen und die Anschrift des möglichen Vertragspartners nennen.

2. Ein ausreichender Nachweis kann auch vorliegen, wenn der Makler den Namen des Vertragspartners (noch) nicht mitgeteilt hat. Die Namhaftmachung des Interessenten ist entbehrlich, wenn bei der Mitteilung der Angaben über das Objekt keine weiteren Nachforschungen zur Feststellung des Interessenten erforderlich sind, etwa weil die Anschrift des Verkäufers mit der örtlichen Bezeichnung des Grundstücks übereinstimmt.

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IBRRS 2012, 3863
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Schadensersatz des Erwerbers bei Falschauskunft des Maklers!

OLG Naumburg, Urteil vom 15.06.2012 - 10 U 8/10

Haben sich die Erwerber eines Grundstücks den Verkäufern gegenüber zur Zahlung der Maklerprovision an den Makler verpflichtet, liegt insoweit ein Vertrag zugunsten eines Dritten vor. Diese vertragsähnliche Sonderverbindung begründet für die Erwerber einen Schadensersatzanspruch wegen schuldhafter Verletzung von Sorgfaltspflichten, wenn der Makler fahrlässig in seinem Kurzexposé unzutreffende Angaben zur Objektbeschreibung und Bauzeit gemacht hat. Der Schaden liegt dann in dem Betrag, um den die Erwerber das Grundstück im Vertrauen auf die Angaben im Exposé des Maklers überhöht gekauft haben. Hätten die Erwerber aus ihnen vor Vertragsschluss übergebenen Bauzeichnungen den Fehler erkennen können, begründet dies ein Mitverschulden.*)

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IBRRS 2012, 3850
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Wann gibt es Provision vom Käufer?

OLG Naumburg, Urteil vom 29.06.2012 - 10 U 7/12

1. Der Kaufinteressent einer Immobilie darf, soweit ihm Gegenteiliges nicht bekannt ist, davon ausgehen, dass der Makler das Objekt von dem Verkäufer an die Hand bekommen hat und deshalb mit der angetragenen Weitergabe von Informationen eine Leistung für den Anbieter erbringen will. Ohne weiteres braucht er nicht damit zu rechnen, dass der Makler auch von ihm eine Provision erwartet.*)

2. Anders ist es, wenn der Makler eindeutig zum Ausdruck bringt, dass er auch Makler des Kaufinteressenten sein will und deshalb ein ausdrückliches Provisionsverlangen stellt. Beansprucht der Kaufinteressent sodann weiter seine Dienste, nimmt er das Angebot auf Abschluss eines Maklervertrages schlüssig an.*)

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IBRRS 2012, 3675
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Vorkenntnis des Käufers vom Objekt: Anspruch auf Maklerlohn?

LG Berlin, Urteil vom 09.12.2011 - 19 O 284/11

Die Innenbesichtigung eines Mietobjekts stellt grundsätzlich eine wesentliche Maklerleistung dar, die eine Mitursächlichkeit des Nachweises trotz einer Vorkenntnis des Kaufinteressenten vom Objekt begründet.

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IBRRS 2012, 3072
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Keine Pflicht zu Vertragsschluss nach Maklereinschaltung!

OLG Koblenz, Beschluss vom 11.07.2012 - 2 U 644/11

Steht dem Makler mangels Nachweises der Gelegenheit zum Abschluss eines Kaufvertrages oder mangels Vermittlung kein (Primär-) Anspruch auf Maklerlohn zu, ist es ihm verwehrt, einen Sekundäranspruch auf Schadensersatz zu stützen, weil die Eigentümer des Anwesens trotz Stellung einer Kaufinteressentin nicht bereit waren, ihr Anwesen zu veräußern und dadurch dem Makler ein Anspruch auf Zahlung des Maklerhonorars entgangen ist. Der Auftraggeber ist durch Einschaltung eines Maklers nicht in seiner Entschließungs- oder Abschlussfreiheit beschränkt und bleibt Herr des Geschäfts. Es besteht keine Rücksichtnahmepflicht, dass der Makler nur beim Zustandekommen des Hauptvertrages bei Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss eines Vertrages oder infolge der Vermittlung des Maklers seine Maklergebühr erhält Dabei ist unerheblich, ob der Makler mit einer Interessentin einen Reservierungsvertrag geschlossen und diese zum Kauf des Objekts bereit gewesen wäre. Für einen Schadensersatzanspruch Es fehlt es an einer Pflichtverletzung der Auftraggeber.*)

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IBRRS 2012, 3071
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Keine Pflicht zu Vertragsschluss nach Maklereinschaltung!

OLG Koblenz, Urteil vom 23.05.2012 - 2 U 644/11

Steht dem Makler mangels Nachweises der Gelegenheit zum Abschluss eines Kaufvertrages oder mangels Vermittlung kein (Primär-) Anspruch auf Maklerlohn zu, ist es ihm verwehrt, einen Sekundäranspruch auf Schadensersatz zu stützen, weil die Eigentümer des Anwesens trotz Stellung einer Kaufinteressentin nicht bereit waren, ihr Anwesen zu veräußern und dadurch dem Makler ein Anspruch auf Zahlung des Maklerhonorars entgangen ist. Der Auftraggeber ist durch Einschaltung eines Maklers nicht in seiner Entschließungs- oder Abschlussfreiheit beschränkt und bleibt Herr des Geschäfts. Es besteht keine Rücksichtnahmepflicht, dass der Makler nur beim Zustandekommen des Hauptvertrages bei Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss eines Vertrages oder infolge der Vermittlung des Maklers seine Maklergebühr erhält Dabei ist unerheblich, ob der Makler mit einer Interessentin einen Reservierungsvertrag geschlossen und diese zum Kauf des Objekts bereit gewesen wäre. Für einen Schadensersatzanspruch Es fehlt es an einer Pflichtverletzung der Auftraggeber.*)

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IBRRS 2012, 2979
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
"Provision 3,57%" in Anzeige: Eindeutige Provision?

OLG Hamm, Urteil vom 21.06.2012 - 18 U 17/12

1. Zur Frage des eindeutigen Provisionsverlangens eines gewerblichen Immobilienmaklers, der ein zum Verkauf stehendes Objekt mittels einer Internetanzeige (hier unter "Immobilienscout24") mit dem Hinweis "Provision 3,57 %" anbietet (im Anschluss an das Urteil des BGH vom 3. Mai 2012, III ZR 62/11, IMR 2012, 298).*)

2. Zur Bestätigung eines eventuell anfechtbaren Maklervertrages (§ 144 BGB) durch weitere Inanspruchnahme der Maklerdienste.*)

3. Auch nach Anfechtung eines Kaufvertrages kann dem Makler nach erfolgter Bestätigung des Hauptvertrages gemäß § 141 BGB ein Maklerlohnanspruch aufgrund seiner früheren Nachweistätigkeit zustehen.*)

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IBRRS 2012, 2974
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Auch Vorkaufsberechtigter muss Courtagé zahlen!

LG Köln, Urteil vom 10.01.2012 - 21 S 15/11

1. Durch die Ausübung des Vorkaufsrechts wird zwischen dem Vorkaufsberechtigten und dem Verpflichteten (Verkäufer) ein selbstständiger Kaufvertrag neu begründet zu den gleichen Bedingungen, wie er zwischen dem Verpflichteten und dem Dritten (Erstkäufer) abgeschlossen worden ist. Danach hat der Vorkaufsberechtigte nicht nur den Kaufpreis zu zahlen, sondern schlechthin diejenigen Leistungen zu erbringen, die dem Erstkäufer nach dem Kaufvertrag oblegen hätten.

2. Dies gilt allerdings nicht für solche Leistungen, die wesensgemäß nicht zum Kaufvertrag gehören und sich darin als Fremkörper darstellen.

3. Bestimmungen im Kaufvertrag über die Verteilung der Maklerkosten können regelmäßig nicht als solche Fremdkörper angesehen werden.

4. Auch wenn der Makler als Vertreter des Verkäufers auftritt, liegt kein Fall der unechten Verflechtung vor, wenn er im Innenverhältnis strikten Beschränkungen, die einen Vertragsschluss aufgrund eigener Willensbildung ausschließen, unterliegt.

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IBRRS 2012, 2321
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Makler muss baurechtliche Genehmigung nicht prüfen!

OLG Stuttgart, Urteil vom 02.02.2011 - 3 U 154/10

1. Keine Pflichtverletzung des mit der Vermittlung eines Gebäude zu Wohnzwecken beauftragten Maklers, wenn er eine Überprüfung, ob das vermittelte Objekt baurechtlich als Wohnhaus genehmigt ist (Bahnwärterhaus), unterlässt.*)

2. Der Makler ist auch nicht zur Information darüber verpflichtet, dass er Nachforschungen im Hinblick auf eine baurechtliche Genehmigung über die im Exposé und im Grundbuch enthaltenen Angaben hinaus nicht unternommen hat.*)

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IBRRS 2012, 2172
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Falsche Mietangaben: Kein Anspruch auf den Maklerhonorar?

KG, Urteil vom 01.03.2012 - 10 U 144/11

§ 654 BGB enthält den allgemeinen Rechtsgedanken, dass ein Makler, der unter vorsätzlicher oder fahrlässiger Verletzung wesentlicher Vertragspflichten oder in sonstiger Weise die Interessen seines Auftraggebers in erheblich verletzt, den Anspruch auf Zahlung der Provision verliert. Eine fahrlässige falsche Mietertragsangabe erfüllt diese Voraussetzungen nicht ohne Weiteres.

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IBRRS 2012, 2105
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Wie eindeutig muss ein Provisionsverlangen sein?

BGH, Urteil vom 03.05.2012 - III ZR 62/11

Zur Frage des eindeutigen Provisionsverlangens eines gewerblichen Immobilienmaklers, der ein zum Verkauf stehendes Objekt mittels einer Internetanzeige (hier unter "Immobilienscout24") mit dem Hinweis "Provision 7,14 %" anbietet.*)

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IBRRS 2012, 1996
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Interessenten "hingehalten": Maklerprovision verwirkt!

OLG Nürnberg, Urteil vom 27.05.2011 - 2 U 1676/10

Hält der Makler einen Kaufinteressenten hin, um den Abschluss eines (neuen) Alleinmaklerauftrags abzuwarten, so verstößt er damit schwerwiegend gegen seine vertraglichen Pflichten.

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IBRRS 2012, 1543
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Führt unechte Verflechtung zum Provisionsausfall des Maklers?

OLG Hamburg, Beschluss vom 27.10.2011 - 14 U 78/11

Eine unechte Verflechtung liegt vor, wenn der Makler zu einer Vertragspartei in einer Beziehung steht, aufgrund derer er sich, und zwar unabhängig vom Verhalten im Einzelfall, wegen eines institutionalisierten, d. h. durch Übernahme einer tendenziell dauerhaften Funktion verfestigten Interessenkonflikts im Streitfall bei regelmäßigem Verlauf auf die Seite dieser Vertragspartei stellen wird, insbesondere wenn er deren wirtschaftlichen Interessen verpflichtet ist. Jedoch ist die bloße wirtschaftliche Abhängigkeit kein hinreichend randscharfes und konkretisierbares Kriterium, das eine Intitutionalisierung in dem Sinne bewirkt, dass der Makler generell als nicht mehr geeignet erscheint, seine Pflichten dem gesetzlichen Leitbild entsprechend zu erfüllen.

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IBRRS 2012, 1431
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Courtagé: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!

OLG Bamberg, Urteil vom 19.08.2011 - 6 U 9/11

1. Der vom Makler gelieferte Nachweis einer Kaufgelegenheit muss keineswegs die alleinige oder hauptsächliche Ursache des späteren Vertragsschlusses sein.

2. Der Schluss auf das Vorliegen des Ursachenzusammenhangs ergibt sich von selbst, wenn feststeht, dass der Makler die Gelegenheit zum Abschluss eines Vertrages nachgewiesen hat und dieser Vertrag anschließend innerhalb eines angemessenen zeitlichen Abstands auch geschlossen wird.

3. Bei einem Vertragsschluss innerhalb von 8 Monaten ist dies zu bejahen.

4. Durch die spätere Tätigkeit eines zweiten Maklers und dessen Verlangen nach Maklerlohn geht der anspruch nicht unter. Der zweite Makler kann wegen der Vorkenntnis des Kunden von vorneherein keine eigene provisionspflichtige Nachweistätigkeit entfalten.




IBRRS 2012, 0943
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Kausalität der Maklerleistung: zu vermuten?

LG Bonn, Urteil vom 28.06.2011 - 10 O 502/10

Zur Frage der Kausalität der Maklerleistung für den Abschluss des Hauptvertrages.*)

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IBRRS 2012, 0929
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Provision: Hinweis auf Maklercourtage nicht ausreichend!

AG München, Urteil vom 27.10.2011 - 222 C 5991/11

Ein Maklervertrag kommt erst zu Stande, wenn der Interessent nach Zugang eines ausdrücklichen Provisionsverlangens weitere Dienste des Maklers in Anspruch nimmt. Der Vermerk auf dem Expose "Kaufpreis plus Maklercourtage" erfüllt diese Voraussetzungen nicht.

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IBRRS 2012, 0551
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Maklervertrag ist kein Bargeschäft des täglichen Lebens!

OLG Düsseldorf, Urteil vom 12.08.2011 - 7 U 104/10

1. Ein Maklervertrag ist kein Bargeschäft des täglichen Lebens. Die Grundsätze des Geschäfts für den, den es angeht, kommen daher nicht in Betracht.

2. Ein Maklervertrag kommt nur dann zustande, wenn der Wille der Beteiligten klar auf den Abschluß eines solchen Vertrages gerichtet ist. Allgemeine Äußerungen und Hinweise (Telefonate, Visitenkartenaustausch usw.) reichen nicht aus.

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IBRRS 2012, 0475
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Weitergabe von Informationen: Welche Prüfungspflicht?

AG Mannheim, Urteil vom 13.01.2012 - 3 C 273/11

1. Der Maklerlohn ist nach dem Rechtsgedanken des § 654 BGB verwirkt, wenn er seine Treuepflicht gegenüber dem Auftraggeber in mindestens einer dem Vorsatz nahekommenden, grob leichtfertigen Weise verletzt.*)

2. Um seinen Maklerlohn nicht zu gefährden, muss er alle Informationen an seinen Kunden weitergeben, die für diesen erkennbar für den Abschluss des Vertrages von Bedeutung sind. Informationen seines Auftraggebers darf er grundsätzlich ungeprüft weitergeben, es sei denn diese sind für ihn erkennbar unzutreffend.*)

3. Ist der Makler mit einer "Mutter" verbunden, sind ihm deren Wissen nach dem Gesichtspunkt der Pflicht zu ordnungsgemäßer Kommunikation zuzurechnen. Diese Wissenszurechnung soll sicherstellen, dass die am Rechtsverkehr teilnehmende Organisation die Informationen weitergibt, wenn deren Relevanz für den konkret Wissenden für Geschäftspartner der Organisation von Relevanz ist. Diese Verpflichtung darf nicht dazu führen, dass der Vertragspartner im Ergebnis besser gestellt wird, als bei einem Vertragsabschluss mit einer natürlichen Person. Deshalb ist die Maklerabteilung einer Bank nicht gehalten bei der Kreditabteilung Rückfrage zu möglichen Immobiliarvollstreckungen zu halten, wenn in einer vergleichbaren Situation eine Einzelperson als Makler sich auf die Vollständig- und -richtigkeit der Angaben seines Auftraggebers verlassen darf.*)

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IBRRS 2012, 0396
ImmobilienanlagenImmobilienanlagen
Keine Provision für Immobilientochtergesellschaft der Bank!

OLG Koblenz, Urteil vom 09.06.2010 - 1 U 1344/09

1. Ein das Entstehen des Maklerprovisionsanspruchs hindernder (unechter) Verflechtungstatbestand liegt nahe, wenn eine Bank nach Kündigung des Kreditengagements dem Verkäufer die freihändige Veräußerung des besicherten Grundstücks unter ihrer Obhut empfohlen hat und die Immobilientochtergesellschaft der Bank als Maklerin für den Käufer tätig wird.*)

2. Zur Auslegung der in einen notariellen Kaufvertrag aufgenommenen Maklerklausel. Die Entscheidung ist rechtskräftig.*)

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IBRRS 2012, 0350
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Provision erfordert wesentliche Maklerleistung!

LG Marburg, Urteil vom 16.09.2011 - 1 O 174/10

Da der Makler für den Erfolg seiner Arbeit, nicht für den Erfolg schlechthin belohnt wird, genügt es nicht, dass die Maklertätigkeit auf irgendeinem Wege adäquat-kausal für den Abschluss ist; dieser muss sich außerdem bei wertender Beurteilung zumindestens auch als Ergebnis einer dafür wesentlichen Maklerleistung darstellen.




IBRRS 2012, 0307
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Kenntnis vom Provisionsverlangen: Konludenter Maklervertrag?

LG Hamburg, Urteil vom 29.06.2011 - 316 O 7/11

1. Eine stillschweigende Annahme des in dem Provisionsverlangen liegenden Angebots auf Abschluss eines Maklervertrages scheidet dann aus, wenn der Kaufinteressent auf das Provisionsverlangen des Maklers hin zum Ausdruck bringt, dass er eine Provisionspflicht nicht übernehmen will. Mithin muss der Kaufinteressent die Zahlung der verlangten Maklerprovision ablehnen.

2. Nimmt der Kaufinteressent hingegen weitere Maklertätigkeiten in Kenntnis des Provisionsverlangens in Anspruch, so ist darin ein konkludenter Abschluss eines Maklervertrages zu sehen.

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IBRRS 2012, 0301
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Keine Maklerprovision ohne eindeutigen Provisionshinweis!

OLG Düsseldorf, Urteil vom 21.10.2011 - 7 U 160/10

1. Hat der Makler in seinem Zeitungsinserat seine Provisionserwartung nicht hinreichend deutlich zum Ausdruck gebracht, darf der Kaufinteressent davon ausgehen, der Makler sei bereits von dem Verkäufer mit Maklerdiensten betraut und werde von diesem für seine Tätigkeit entlohnt.

2. Ein Kaufangebot per Inserat, in dem die Position "Maklerhonorar" bei den mit dem Ankauf des Objekts verbundenen Kosten erscheint, der Zusatz "Käuferprovision" aber fehlt, stellt kein hinreichend deutliches Provisionslangen dar.

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IBRRS 2012, 0175
BauträgerBauträger
Aufwendung aus Bürgschaftsinanspruchnahme sind Betriebsausgaben!

FG Münster, Urteil vom 25.02.2011 - 12 K 656/08 F

1. Aufwendungen aus der Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft sind Betriebsausgaben, wenn die Bürgschaft der Absicherung einer wesentlichen Geschäftsbeziehung zu einer Kapitalgesellschaft dient, deren Anteile dem notwendigen Betriebsvermögen des Steuerpflichtigen zuzurechnen sind.*)

2. Zu den Voraussetzungen, unter denen Anteile an einer GmbH, die im Bereich des Bauträgergeschäfts tätig ist, zum notwendigen Betriebsvermögen einer einzelunternehmerischen Maklertätigkeit rechnen. *)

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IBRRS 2012, 0073
Mit Beitrag
ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Exposé falsch: Maklercourtage verwirkt!

KG, Urteil vom 15.08.2011 - 10 U 47/11

1. Eine Verwirkung des Anspruchs auf Maklerlohn tritt über den Wortlaut des § 654 BGB hinaus auch dann ein, wenn der Makler durch vorsätzliche oder grob leichtfertige Verletzung wesentlicher Vertragspflichten den Interessen seines Auftraggebers in erheblicher Weise zuwider handelt.

2. Darf eine im Exposé als Dachterrasse ausgewiesene Fläche gar nicht genutzt werden und weiß dies der Makler, muss er den Interessenten darauf hinweisen.

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Online seit 2011

IBRRS 2011, 5243
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ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Makler macht falsche Angaben: Kein Maklerlohn!

LG Berlin, Urteil vom 22.09.2011 - 5 O 430/10

Zwar darf der Makler Informationen, die er von dem Verkäufer enthalten hat, grundsätzlich ungeprüft gegenüber Interessenten wiedergeben (BGH, Urteil vom 18.1.2007 - III ZR 146/06). Die von dem Verkäufer enthaltenen Informationen muss er aber wahrheitsgemäß weitergeben. Wenn er laufentscheidende Informationen nicht wahrheitsgemäß weitergibt, verwirkt er i. d. R. in entsprechender Anwendung des § 654 BGB seinen Maklerlohnanspruch.*)

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IBRRS 2011, 5031
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ImmobilienmaklerImmobilienmakler
Ohne Schaden kein Schadensersatz!

OLG Hamm, Urteil vom 29.08.2011 - 18 U 25/10

1. Erwirbt ein Maklerkunde eine Immobilie zu einem Kaufpreis unter dem Marktwert, ist ihm in soweit kein vom Makler zu ersetzender Vermögensnachteil (Schaden) entstanden, auch wenn ihm der Makler zuvor - objektiv pflichtwidrig - ein unzutreffendes Baujahr der Immobilie mitgeteilt hatte.*)

2. Dem Maklerkunden steht in diesem Fall auch kein Schadensersatzanspruch auf Rückzahlung der Maklercourtage zu, wenn die Verpflichtung zur Zahlung der Courtage durch den mit dem Immobilienerwerb verbundenen Vorteil ausgeglichen wird, weil der Kaufpreis zuzüglich der Courtage unter dem Marktwert der Immobilie liegen (Vorteilsausgleichung).*)

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IBRRS 2011, 4970
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BauträgerBauträger
Rückforderung vorzeitig gezahlter Rate nach MaBV

OLG Koblenz, Urteil vom 18.12.1998 - 10 U 362/98

Zahlungen entgegen § 3 MaBV können nach § BGB § 817 S. 1 BGB (i.V. mit § 819 Absatz II, BGB § 989 BGB) zurückverlangt werden.*)

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